Liebe Meringer, liebe Schwestern und Brüder!
Glauben Sie an Wunder?
Man müsste ja annehmen, dass in unserer aufgeklärten Welt für Wunder kein Platz mehr ist. Die Naturwissenschaften machen atemberaubende Fortschritte, sowohl im Mikro- als auch im Makrokosmos. Mit der künstlichen Intelligenz steht ein Tool zur Verfügung, das immer weniger Platz für Wunder zuzulassen scheint, weil fast alles auch in Realität vorstellbar ist. Mehr und mehr verstehen wir die komplexen Zusammenhänge dieser Welt – und gleichzeitig tun sich neue unzählige Fragen auf, die wir nicht beantworten können.
Glauben Sie an Wunder?
Der Kern des Christentums ist ein Wunder. Die Vorstellung, dass Gott Mensch wird und sich uns als Kind in der Krippe zeigt, ist ein Wunder. Dieser Glaube ist seit der Geburt Jesu lebendig: Maria weiß um die Menschwerdung Gottes in ihrem Schoß, Josef unterstützt sie bei der Geburt dieses Wunders, die Hirten lassen sich anrühren vom Geheimnis dieser Nacht, die Hirten beten das göttliche Kind an, und ihnen machen es Milliarden von Christen seit 2000 Jahren nach – und die Zahl der Christen steigt weltweit. Sie alle bewundern jedes Jahr an Weihnachten die Geburt des Gottessohnes Jesus in der Krippe und wissen tief in ihrem Herzen, dass hier das größte Wunder geschehen ist, das wir uns vorstellen können: Gott zeigt sich in einem Kind, wird ein Mensch wie wir, weil er uns offenbaren möchte: Du bist nicht allein. Du bist geliebt wie ein Kind. Du gehst dem Himmel entgegen.
Glauben Sie an Wunder?
Weihnachten lädt uns ein, Jesus in der Krippe anzubeten. Und ihn in der Eucharistie anzubeten. Denn wir glauben, dass das Kind in der Krippe und die Hostie in der Monstranz dieselbe Person ist.
Vom Wunder aller Wunder tief berührt, bete ich Dich an. Das wünsche ich Ihnen von Herzen für dieses Weihnachtsfest!
Ihr Pfarrer Dr. Florian Markter